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Get the appIm Rahmen von Schimmelbildung fällt häufig die Bezeichnung "Wärmebrücke" als potenzielle Ursache. Wärmebrücken sorgen für eine permanente Auskühlung von Wandflächen oder Ecken, was zu Schimmelbildung führen kann.
Entstehen große Temperaturunterschiede beispielsweise zwischen der Raumlufttemperatur und den Oberflächen der Wände, setzt sich Luftfeuchtigkeit aus der Raumluft als Kondenswasser am kühleren Material ab. Diese Feuchtigkeit in Verbindung mit der Temperatur bietet den in der Raumluft immer befindlichen Schimmelsporen eine Basis, an der sie sich ansiedeln und für die Ausbildung von Schimmelpilzen sorgen können.
Schimmelpilze benötigen für das Wachstum, je nach Art, ein besonderes Verhältnis zwischen Wärme, Feuchtigkeit und Luftzufuhr, sowie einen geeigneten Nährboden. Der Nährboden besteht dabei im für den Schimmel optimalen Fall aus totem, organischen Material, wie beispielsweise Holz, Papier oder Textilien. Mitunter reicht jedoch bereits das Nährstoffangebot aus der Raumluft in Form von Staub, der die benötigten Stoffe mit sich führt, aus. Somit kann theoretisch nahezu jedes Material in der modernen Wohnumfeldgestaltung zum Nährboden für Schimmelpilz werden. Besonders einfach ist für den Schimmelpilz die Anhaftung an modernen Papiertapeten, Holzwerkstoffen sowie ähnlichem Wandbelag.
Es gibt mehrere Arten von Wärme- oder Kältebrücken in Gebäuden, die eines gemeinsam haben: Aufgrund von Konstruktion, Material und Nutzerverhalten (Heizen und Lüften) kann die Wärme ungezielt entweichen und die Unterschiede zwischen Raumlufttemperatur und Oberflächentemperatur in ein kritisches Verhältnis setzen.
Der Fachmann unterscheidet entsprechend verschiedene Arten von linienförmigen Wärmebrücken.
Hierzu zählen Wärmebrücken durch Baustoffeigenschaften, z.B. Stahlbetonstützen in Außenmauern, Ringanker und Betonstürze ohne ausreichende Dämmung; Wärmebrücken, die durch die Konstruktion bedingt sind, z.B. eingebaute Rollladenkästen, Rohrkonstruktionen innerhalb eines Wärmeverbundsystems; sowie geometrisch bedingte Wärmebrücken, z.B. Balkon- und Garagenanbauten, Bauteile, welche die Dämmschicht durchstoßen.
Darüber hinaus gibt es Sonderformen der Wärmebrücke. Die punktuelle Wärmebrücke entsteht, wenn die thermische Gebäudehülle aufgrund baulicher Aspekte durchbrochen ist, beispielsweise durch Mauerwerksanker für Balkon- und Vordachsysteme oder Stützen, welche die Dämmschicht beeinflussen oder gar durchbrechen.
Die dreidimensionale Wärmebrücke findet sich in Raumecken mit Außenwandeinfluss, beispielsweise in Räumen mit zwei Außenwänden direkt unter dem unbeheizten Dachboden. In solchen Außenecken bildet sich besonders häufig eine gute Umgebung für die Schimmelpilzansiedlung. Als weitere Sonderform gilt die konvektive Wärmebrücke, die durch fehlende oder nicht vollständige Gefachdämmung, nicht sorgfältig ausgeführte Wärmedämmverbundsysteme oder Dämmstoffaussparungen entstehen kann. Diese Art der Risikofläche zählt meist zu Baumängeln.
Die systematische Ursachenfindung führt in der Regel schnell zu guten Erfolgen:
❶ Prüfung der Außenhülle- Messung der Luftfeuchtigkeit im Raum mittels Hygrometer
- Messung der Raumtemperatur mit Thermometer
- Messung der Oberflächentemperatur mit Infrarot oder Oberflächenthermometer
- Prüfung der Außenhülle auf Baumängel, um zeitnah Schwachstellen und Konstruktionsaspekte zu finden.
- Prüfung auf fachgerechte Ausführung von Bau- und Sanierungsmaßnahmen unter Zuhilfenahme von Feuchtemessgerät und Wärmebildkamera.
- gutes Nutzungsverhalten sicherstellen - optimales Raumklima bei 20°C und 50% relativer Raumluftfeuchte durch Heizen und Lüften
- systematische Überwachung der Luftqualität über einen mehrwöchigen Zeitraum mit Thermometer und Hygrometer; optimale Ergänzung: Oberflächentemperaturmessung mit einem Oberflächen- oder Infrarotthermometer
Die Richtwerte für die Vermeidung von Schimmelbildung durch eine Wärmebrücke werden für Objekte von 1952 bis 2001 wie folgt in der DIN 4108-2 für den Mindestwärmeschutz festgehalten:
Außenecktemperatur - 9,4 °C bei Rahmenbedingungen innen 20 °C, außen - 10 °C, sowie für Gebäude ab 2001:
Außenecktemperatur - 12,6 °C bei Rahmenbedingungen innen 20 °C, außen - 5 °C.
Beachten Sie dabei stets, dass ein angepasstes Nutzungsverhalten das Auftreten von sichtbaren Schäden zwar mindern kann, bauliche Mängel jedoch nicht durch gutes Heizen und Lüften ausgeglichen werden können.
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